Wohnmobilstellplatz Wien

Über Fronleichnam machen wir eine Reise nach Niederösterreich und Wien und suchen uns ein Platzerl zum Stehen in Wien. Praktisch erscheint uns der Wohnmobilstellplatz Wien, da unsere Batterie wegen des schlechten Wetters schon fast leer ist und wir auch frisches Wasser bräuchten sowie einiges zum Entsorgen und Abwaschen angefallen ist.

Vor der Reise

Wie schon am Reisemobilstellplatz in Salzburg ist auf der Webseite zu lesen, dass Reservierungen sind nur zu Ostern, zu Weihnachten, im August sowie über zwischen Weihnachten und Neujahr empfehlenswert wären. Also reisen wir spontan an und werden nicht enttäuscht – es sind einige Mobile hier, der Platz ist gut besucht, es gibt aber ausreichend freie Platze, 

Lage und Anreise

Der Reisemobilstellplatz Wien befindet sich knapp an der südlichen Stadtgrenze, die Anfahrt ist gerade aus dem Süden unkompliziert über die Südautobaun (A2) möglich. Wer aus dem Norden anreist, muss die Südosttangente (A23) passieren, was zu Stoßzeiten ziemlich viele Nerven kostet, hier staut es oft und viel.

• Reisemobil Stellplatz Wien
• Perfektastraße 49
• 1230 Wien

Booking.com

Entfernungen

• Graz: 190 Kilometer
• Salzburg: 300 Kilometer
• München: 410 Kilometer
• Berlin: 690 Kilometer
• Frankfurt am Main: 720 Kilometer
• Amsterdam: 1160 Kilometer

Die Ankunft

Da wir vorher schon mit Schau aufs Land durch Niederösterreich gefahren sind und einen Zwischenstopp in der Shopping-City-Süd eingelegt haben um Campingequipment und Gas zu kaufen, ist der Reisemobilstellplatz nahe und auch bald gefunden. Ein netter Mann heißt uns willkommen und drückt uns das aus Salzburg bekannte Tascherl in die Hand. Wenn der Herr nicht da sein sollte, dann findet man diese Taschen auf der Türklinke der Rezeption.

Check-in

Auf dem Zettel in der durchsichtigen Plastiktasche notiert man sein Kennzeichen sowie das An- und Abreisetag und das Autokennzeichen. Hinter der Windschutzscheibe wird dieses nun platziert und bleibt hier bis zur Abreise.

Check-out

Auch der Check-out ist selbst zu erledigen. Man gibt das Geld in bar in die Tasche und wirft es in den Briefkasten neben der Rezeption. Man muss also das Geld in bar passend dabeihaben, Kartenzahlung oder Wechselgeld gibt es nicht.

Check-in und Check-out sind jederzeit möglich, der Reisemobilstellplatz hat 24/7 und 365 Tage im Jahr geöffnet. Es sind zwar auch hier – wie eben auch in Salzburg – verschiedene Preise je nach Länge des Fahrzeugs und der Verwendung des Stromanschlusses aufgelistet, wir müssen trotzdem pro Nacht 30,- Euro zahlen. Hunde sind kostenlos, WLAN würde 2,- Euro kosten und für die Ver- und Entsorgung ohne Nächtigung werden 5,- Euro verlangt.

Was bietet der Platz

Die Verkehrsflächen sind großzügig und geschottert. Die Kurvenradien sind auch für große Mobile kein Problem. Der Platz ist, wie der Name schon sagt, für Reisemobile ausgelegt – Wohnwagen oder Zelte sind verboten. Trotzdem hat bei unserem Besuch unser Nachbar mit Wohnwagen die Nacht am Platz verbracht.

Die Stellplätze

Der Untergrund ist Schotter, teilweise begrünt. Die Plätze sind mindestens 10, maximal 20 Meter lang und zirka 5 Meter breit. Kleine schmale Kästen begrenzen die Stellplätze, jeder Stellplatz ist nummeriert und verfügt über eine Stromsäule mit CSS Standard.

Sanitäranlagen

Die Sanitäranlagen finden sich in einer Art Baucontainer und sind mittels vierstelligem Zugangscode, welcher auf der Rückseite des Anmeldezettels zu finden wäre, mittels Tastenfeld zu öffnen. Zu keinem Zeitpunkt waren die Anlagen jedoch verschlossen und wir konnten immer ohne einzutippen in den Sanitäranlagen. Leider sind die Anlagen ziemlich in die Jahre gekommen und nicht besonders sauber. Die Toiletten waren winzig und eng, die Knie sind gewissermaßen direkt an der Klotüre angestoßen. Die Duschen sind kleine Kunststoffboxen, welche mit Duschvorhang verschlossen werden. Es sind leider auch nur je 5 Duschen und Toiletten je Geschlecht für 160 Parzellen vorhanden.

Keine Möglichkeit, Geschirr oder Wäsche zu waschen

Es gibt am Stellplatz keinerlei Möglichkeit, das Geschirr oder Wäsche zu waschen. Weder ein Abwaschbecken noch eine Waschmaschine sind vorhanden. Einige Mitcamper haben ihr Geschirr am Ver-und Entsorgungsplatz mit dem Schlauch gespült, wir haben unsere Kaffeebecher bis zum nächsten Campingplatz aufgehoben.

Anbindung an die Stadt

In unmittelbarer Nähe findet man eine U-Bahn Station. Mit einmal Umsteigen erreicht man von hier aus etwa den Stephansplatz in gut 30 Minuten Fahrzeit. Mit dem Wohnmobil oder Auto in die Innenstadt zu fahren, ist keine gute Idee. Gründe sind die Verkehrssituation und der Parkplatzmangel in der Wiener Innenstadt. Wir waren mit dem Fahrrad unterwegs, die Innenstadt und die Staatsoper, welche wir besichtigen wollten, sind jedoch auch gut 12 Kilometer vom Stellplatz entfernt. Nicht unterschätzen sollte man auch die Höhenmeter, denn man fährt direkt über den „Wienerberg“. Radwege sind wenig vorhanden.

Sonstige Einrichtungen

Der Platz verfügt über ein kleines Automatencafé mit einem Getränke- und einem Kaffeeautomaten.

Einen Kinderspielplatz gibt es nicht, dafür aber eine große Hundewiese. Gegenüber des Platzes gibt’s einige Geschäfte und Lokale, hier können auch Brötchen, Gebäck und Sachen des täglichen Bedarfs gekauft werden.

Fazit

Für eine Nacht in Wien, gerade wenn man im Süden der Stadt oder im angrenzenden Niederösterreich zu tun hat, ein guter Platz. Leider überzeugen uns aber weder die Sanitäranlagen noch die Lage des Platzes. Das Preis/Leitsungsverhältnis stimmt für uns enttäuschenderweise nicht.

Für den nächsten Wien-Besuch werden wir wieder den Campingplatz Klosterneuburg wählen – von hier aus ist die Wiener Innenstadt mit dem Fahrrad ähnlich weit entfernt, der Radweg entlang der Donau und des Donaukanals ist aber um einiges schöner.