Camping mit Kindern – Worauf muss ich achten?
So gut wie jeder, der es schon einmal ausprobiert hat, wird zum Wiederholungstäter: Campingurlaub. Gleichgültig ob im Zelt, mit dem Wohnwagen, dem Wohnmobil oder aber auch in einem der festen Mobilhomes auf dem Campingplatz, nirgendwo ist man so frei in seinen Entscheidungen.
Wann wird wie und wo aufgestanden und gegessen? Das bleibt jedem selbst überlassen. Man unterliegt nahezu keinen zeitlichen Zwängen. Und nirgendwo ist man so dicht an der Natur wie beim Campingurlaub.
Das Campen ist die ideale Form des Urlaubs für Jung und Alt, für Menschen, die auf Super-Komfort verzichten und lieber ihre Freiheit sowie frische Luft, Feld, Wald und Wiese genießen wollen.
Campingurlaub mit dem Nachwuchs
Zunächst einmal wollen wir klarstellen, dass wir, wenn wir von „Kindern“ reden, die Altersgruppe der schulpflichtigen Kinder zwischen 6 und 12 Jahren meinen. Warum? Ganz einfach: Zum einen betrifft es – vor allem in der Hauptreisezeit – die Mehrheit der urlaubenden Eltern und Alleinerziehenden mit Kindern, zum anderen sind die meisten Campingplätze auf genau diese Gruppe ausgerichtet. Campingurlaub mit Kleinkindern und Säuglingen ist dabei ebenso wie Urlaub mit Teenagern ein völlig anderes Kapitel.
Eine ganz besondere Art von Campingurlaub ist der mit Kindern. Kinder wollen Action, sie wollen sich ständig bewegen, sich vor anderen Kindern beweisen, in Gesellschaft Gleichaltriger sein und vor allem sich und ihre Grenzen ausprobieren. Und ehrlich: Kinder sind häufig auch gerne mal (sehr) laut.
Wer schon einmal mit Kindern seinen Urlaub in einem Hotel verbracht hat, der weiß: Ständig müssen sie zur Ruhe ermahnt, ständig in ihre Schranken verwiesen werden, um die anderen Gäste nicht zu stören. Ist das noch Urlaub für die Kinder? Ist das noch Urlaub für die Eltern? Zweimal NEIN! Das ist Stress pur!
Ganz anders hingegen ist ein Campingurlaub mit den Kindern: Hier warten oft die „große Freiheit“ auf die Kleinen und die Erholung auf die Eltern. Der gewohnte Alltag bezüglich Essen, Trinken, Schlafen etc. kann auch hier fortgeführt werden. Und wer gar mit dem Wohnmobil reist – gleichgültig ob im eigenen oder gemieteten -, der weiß: Hier beginnt Urlaub bereits bei der Abfahrt. Was kann schöner und entspannter sein für die Kinder, als am Tisch zu sitzen, zu spielen, zu lesen oder CD zu hören? Kein Quengeln wegen Hunger, Durst oder „Pipi-Machen“. Alles ist an Bord und kann bei einem kurzen Zwischenrast „erledigt“ werden.
Die meisten Campingplätze sind übrigens nicht nur auf die kleinen Gäste eingestellt, sie bieten sogar ausdrücklich Programme und Equipment für sie an.
Wohin im (Camping)Urlaub?
Campingplätze gibt es sowohl in Österreich als auch in anderen Reiseländern mehr als genug. In der Regel befinden sie sich in unmittelbarer Nähe zu Seen, interessanten Städten oder Sehenswürdigkeiten. Wer seinen Campingurlaub plant – vor allem dann, wenn man noch „Neuling“ auf dem Gebiet ist -, für den ist es nicht ganz einfach, sich schnell für den richtigen Platz zu entscheiden. Das Angebot ist derart vielfältig, dass es selbst „Profis“ oft schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen.
Worauf aber soll man wirklich achten beim Campingurlaub mit Kindern? Hier einige Tricks und Tipps, die das Camper-Leben mit dem Nachwuchs enorm erleichtern und verschönern können:
Das Urlaubsziel
Im Prinzip ist es eine sehr persönliche Entscheidung, ob man lieber in Kärnten, in der Steiermark, in Nieder- oder Oberösterreich, in Südtirol, in einem anderen Bundesland oder gar in einem ganz anderen Land Campingurlaub mit der Familie plant, wichtig ist es nur, dass sich dort alle Familienmitglieder wohlfühlen.
Wer gerne wandert, der sollte sich nach Gegenden mit zahlreichen Wanderwegen umschauen, die auch interessant genug für Kinder sind. Badeurlauber zieht es beispielsweise an den Millstätter oder den Wörthersee in Kärnten sowie an den Neusiedlersee im Burgenland. Aber auch zahlreiche weitere Seen laden mit einem breiten Angebot an kinderfreundlichen Campingplätzen zum Verweilen ein. Hier können sich die Kleinsten an den bewachten Badestränden tummeln während Papa angelt und Mama ihre wohlverdiente Ruhe genießt.
Ob in der Nähe zahlreicher Städte – wie Salzburg – oder in einsamen Gegenden, umrahmt von Wald und Bergen, jeder muss für sich das Richtige finden. Am besten beruft man daheim den „Familienrat“ ein und bespricht in aller Ruhe, was sich jeder Einzelne wünscht. Sicherlich wird man dann früher oder später auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Ist dann erst einmal die Region festgelegt, so geht es dran, sich über örtliche, kinderfreundliche Campingplätze zu erkunden. Dabei helfen einzelne Fremdenverkehrsämter oder auch das Internet.
Der Campingplatz
Sind die Kinder zufrieden, so sind es die Eltern auch. Allein die Tatsache, dass der ausgewählte Campingplatz auf die Bedürfnisse von Familien eingeht, ist bereits ein Kriterium, diesen in die engere Auswahl zu nehmen. Geht das Angebot dann auch noch speziell auf die Wünsche von Kindern ein, so sollte die Entscheidung bereits so gut wie gefallen sein.
Kinder wollen sich bewegen; am besten immer und überall. Kindgerechte Campingplätze nehmen darauf nicht nur Rücksicht, sie bieten auch Sport- und Spielflächen in ausreichender Anzahl und Größe an. Der Bewegungsdrang sowie die Entdeckerlaune der Kinder sind nicht nur natürlich und gut, es lauern auch Gefahren. Daher sollten Eltern darauf vertrauen können, dass sich ihre Kleinen sicher und alleine auf dem Gelände des Platzes bewegen können.
Die Sicherheit der Klettergeräte dürfte dabei heute selbstverständlich sein, aber auch ein überwachter Badestrand, ein eingezäunter, gesicherter, möglichst durch einen Bademeister überwachter Pool oder betreute Spielangebote beruhigen nicht nur die Erwachsenen, sie wenden auch von den Kindern Gefahren ab. All das entbindet die Eltern natürlich nicht von ihrer Aufsichtspflicht und Verantwortung!
Wer seinen Kindern etwas bieten mag, der wählt einen Campingplatz, auf dem Animationsangebote zu finden sind. Manche sorgen in so genannten Mini-Clubs für Bastel-, Spiel-, Sport- oder Ausflugsangebote. Auch die Kinder-Disco zählt zu den beliebten Freizeitangeboten auf den Plätzen.
Wer seine Kinder derartig beruhigt „abgeben“ kann, hat selber mehr vom Urlaub, weil so auch die Erwachsenen ein paar Stunden für sich genießen können. Das sollte aber keineswegs bedeuten, dass die Kleinen ihren Urlaub von Morgens bis Abends ohne Eltern verbringen. Gerade der Campingurlaub bietet die Chance, etwas gemeinsam zu unternehmen.
Packliste
Wer mit Kindern in den (Camping)Urlaub fährt, der sollte bestimmte Dinge nicht vergessen:
(Packliste als PDF zum Runterladen)
- Kuscheltier/LieblingsspielzeugBall, Strandspielzeug
- Kartenspiel, Gesellschaftsspiel
- DVD/CD-Spieler, Musik-CDs oder Hörspiele (für unterwegs)
- (Vorlese(Buch)
- Papier, Stifte, Malbuch
- Sonnenhut oder Kappe
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
- Gummistiefel
- Regenjacke
- Kleidung, die dreckig werden darf
- Fieberthermometer
- Medikamente gegen Durchfall, Fieber und Husten
- Pflaster
- bei chronischen Erkrankungen: Dauermedikamente
- Insektenschutzmittel
- Badesachen, evtl. Schwimmflügel
- Taschenlampe
- unzerbrechliche Trinkflasche zum Befüllen
- Brustbeutel fürs Taschengeld
Idealerweise nimmt man das Fahrrad, den Roller oder die Inliner mit. Als besonderen Tipp schlagen wir vor: Packen Sie Ihrem Kind/Ihren Kindern ein eigenes Zelt ein. Es gehört zu den Highlights der Kids, in den Schlafsack ins eigene Zelt zu schlüpfen, bei Taschenlampenbeleuchtung zu lesen und so lange wach zu bleiben, bis die Augen von alleine zufallen. Und Mama und Papa haben auch ihre Ruhe…