Wohnmobil, Caravan oder Wohnwagen überladen – Gefahren und Konsequenzen

Mittlerweile ist in den meisten Caravans und Wohnmobilen sehr viel Stauraum verfügbar, was in weiterer Folge meist dazu führt, dass zu viel eingepackt werden kann. Das Wohnmobil oder Caravan ist dann sehr schnell überladen und zieht Gefahren nach sich, welche meist unterschätzt werden.

In diesem Beitrag wird Ihnen ausführlich erläutert, welche Gefahren bei einem überladenen Caravan oder Wohnmobil entstehen können und welche rechtlichen Konsequenzen auf den Fahrer warten. Letztlich erhalten Sie auch einige Tipps, wie Sie Gewicht sparen können. Dies soll Ihnen dabei behilflich sein, den Wohnwagen in Zukunft nicht mehr zu überladen.

Welche Gefahren gehen von einem überladenen Wohnwagen aus?

Von einem Wohnwagen mit Übergewicht gehen viele Probleme aus. Zum einen nimmt die Fahrstabilität ab. Dies bedeutet, das Fahrzeug kann in den Kurven leichter ausbrechen. Zum anderen verlängert sich auch der Bremsweg des Fahrzeugs sehr deutlich. Sollte dies der Fall sein, gefährdet man sich nicht nur selbst, sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer. Ein verlängerter Bremsweg kann nämlich sehr schwerwiegende Folgen haben.

Aber damit noch nicht genug. Bei einem Unfall kann es auch zu Problemen mit der Versicherung kommen und natürlich riskiert jeder Fahrer mit einem überladenen Fahrzeug hohe Bußgelder bei einer Verkehrskontrolle. Im schlimmsten Fall kann die Polizei das Fahrzeug sogar als Gefahr für die Verkehrssicherheit einstufen. In so einem Fall müsste das Wohnmobil sofort entladen werden, andernfalls dürfte keine Weiterfahrt erfolgen. Es kann also erkannt werden, dass sich die Fahreigenschaften des Fahrzeugs durch Übergewicht deutlich verändern.

Wenn es sich um ein Fahrzeug mit einem Frontantrieb handelt, kann eine Überladung das Fahrverhalten negativ beeinflussen. Darüber hinaus können natürlich auch die Reifen unter dieser Überlastung leiden und schneller abgenutzt werden.

Welche rechtlichen Konsequenzen kann ein überladener Wohnwagen haben?

Eine Überladung eines Wohnmobils oder Gespanns bringt natürlich rechtliche Konsequenzen mit sich. Die Strafen sind sehr hoch. Es ist wichtig, dass das höchstzulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs im Auge behalten wird. Dies resultiert zum einen aus der erhöhten Unfallgefahr und zum anderen aus den sehr hohen Strafen.

In Österreich können Strafen von bis zu 5.000 Euro auftreten, wenn ein Fahrzeug überladen an dem Verkehr teilnimmt. Zusätzlich zu dieser Summe werden noch direkt vor Ort Organmandate von bis zu 210 Euro fällig. Es ist wichtig zu wissen, dass hierbei keine Toleranz herrscht. Jedem, der sein Fahrzeug von mehr als zwei Prozent überladen hat, kann sogar die Weiterfahrt untersagt werden. Im Ausland kann es zu anderen Strafen kommen, da der Strafrahmen des jeweiligen Landes angewandt wird. Dennoch kann man davon ausgehen, dass die Strafen in keinem Land billig sind.

Weiters muss beachtet werden, dass zusätzlich zu der Strafe von bis zu 5.000 Euro und den Kosten für die Organmandate noch eine weitere Strafe dazu kommen kann. Wenn die Überladung nämlich auch das Gewicht überschreitet, welches mit der erworbenen Führerscheinklasse transportiert werden darf, wird dies als Fahren ohne Führerschein gewertet. Sollte so ein Fall vorliegen, kommen auf den Fahrer noch zusätzlich 363 Euro bis 2.180 Euro an Strafe dazu. Weiters kann es natürlich dazu kommen, dass die Haftpflichtversicherung die Kosten bei einem Unfall nicht übernimmt, da das Fahrzeug überladen in Betrieb genommen wurde. In so einem Fall würden auf den Fahrer noch mal viele Versicherungskosten zukommen.

Strafen für überladene Wohnmobile

LandToleranzHöchststrafe*
Belgienbis 2%330 Euro
Dänemarkbis 1%ab 10 Euro (je % Überladung)
Deutschlandbis 5 %235 Euro
Frankreichnull750 Euro (ab 5% keine Weiterfahrt)
Großbritanniennull6.000 Euro
Italienbis 5%1.700 Euro
Kroatiennullab 40 Euro
Luxemburgnull5000 Euro
Niederlandebis 10%470 Euro
Österreichnull5.000 Euro
Portugalnull300 Euro
Schwedenbis 1%400 Euro
Schweiznull170 Euro
Spanienbis 5%4600 Euro
  • Wir haben mit bestem Wissen und Gewissen recherchiert, trotzdem sind alle Angaben ohne Gewähr. Die Höchststrafe bezieht sich auch auf den „Worst Case“

Wie kann ich Gewicht sparen?

Damit Strafen vermieden und trotzdem so viel wie möglich transportiert werden kann, ist der Fahrer oftmals auf gewichtssparende Maßnahmen angewiesen. Im Folgenden werden Ihnen Tipps vorgestellt, welche dabei behilflich sein können, unnötiges Gewicht einzusparen.

Die Tipps in der Übersicht

  • elektronische Betriebsanleitungen nutzen
  • leichte Töpfe nutzen
  • leichtes Bettzeug nutzen
  • Wiegen und Verzichten
  • Froli nutzen
  • Lebensmittel vor Ort kaufen
  • Treibstofftanks nicht volltanken
  • Wassertank leeren
  • Grauwasser ablassen

Die Tipps im Detail

  • Elektronische Betriebsanleitungen nutzen: Die Betriebsanleitungen in Papier wiegen sehr viel, selbst wenn man es oft unterschätzt. Aufgrund dessen lohnt es sich durchaus, auf elektronische Betriebsanleitungen zurückzugreifen, sofern dies möglich ist.
  • Leichte Töpfe nutzen: Es empfiehlt sich, auf schwere Töpfe von zu Hause zu verzichten und sich stattdessen eigenes Campinggeschirr zuzulegen.
  • Leichtes Bettzeug nutzen: Bei dem Bettzeug können durchaus einige Kilogramm eingespart werden, wenn statt schweren Decken zum Beispiel Daunendecken benutzt werden.
  • Wiegen und Verzichten: Es ist sehr wichtig, dass die Gegenstände, welche in den Wohnwagen kommen, vorab gewogen werden. Überlegen Sie sich genau, welche Gegenstände Sie in Ihrem Urlaub brauchen und verzichten Sie auf die Mitnahme des Rests.
  • Froli nutzen: Ein Lattenrost aus Holz bringt sehr viel auf die Waage. Um hier Gewicht zu sparen, sollte stattdessen einfach auf ein Froli-System gesetzt werden.
  • Lebensmittel vor Ort kaufen:Die Lebensmittel sollten per Möglichkeit direkt vor Ort gekauft werden, dies spart sehr viel Gewicht, da so keine Menge an Lebensmitteln im Wohnmobil transportiert werden muss.
  • Treibstofftanks nicht volltanken: Beim Tanken kann sehr viel Gewicht gespart werden. Pro Liter, welcher sich weniger im Tank befindet, kann ein Kilogramm an Gewicht eingespart werden. Es ist nicht nötig, den Tank immer randvoll zu machen. Es kann schließlich immer nachgetankt werden.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert